
Der Hitlergruß war nicht genug
n-tv
In "Der falsche Gruß" will Erck Dessauer all das, was der jüdische Starautor Barsilay hat: Ruhm, Frauen und den Durchbruch als Schriftsteller im Deutschland der Nullerjahre. Sein Wunsch wird schnell zu Neid und gipfelt darin, dass er in einem Szene-Restaurant steht und den rechten Arm hebt.
"Er beneidete die Klavierspieler um ihre Begabung, die Soldaten um ihre Narben." Dieses Zitat von Gustave Flaubert stellt Maxim Biller seinem neusten Roman "Der falsche Gruß" voran und mit ihm hätte das Buch bereits an dieser Stelle enden können. Der Neid und die Missgunst von Erck Dessauer, dem Ich-Erzähler, begleiten den Leser als roter Faden dieser Geschichte des "Kiepenheuer & Witsch"-Verlages über einen jungen Schriftsteller im Berlin der Nullerjahre bis zur letzten Seite.
Zwar überrascht es in dieser Umgebung kaum, dass Dessauer seine Persönlichkeit noch nicht gefunden hat, doch weist Biller an vielen Stellen auf die extremen Schwankungen seiner Träume und Ambitionen hin: Einerseits lebt er endlich in einer modernen, teuren Wohnung in der Bernauer Straße in der Hauptstadt. Hier gehört er zu denen, die im neuen Berlin etwas geworden sind. Andererseits wünscht er sich eine "umgekehrte Zeitmaschine, die das vereinte Deutschland in ein sozialistisches Land verwandeln würde."

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.