Der höchste Strafstoß seit Uli Hoeneß
Die Welt
Manuel Riemann ist Torwart. Der Bochumer Schlussmann trat gegen Hoffenheim zum Elfmeter an. Es gelang ihm der zweithöchste Strafstoß seit Uli Hoeneß. Was Lukas Podolski und Karl Lauterbach mit dem Fehlschuss, der nach oben losging, zu tun haben.
Nur die Alten und Toten unter uns erinnern sich noch an den höchsten Elfmeter der Fußballgeschichte. Uli Hoeneß hat ihn geschossen, am 20. Juni 1976 im EM-Finale gegen die damalige ČSSR. Wild entschlossen lief er an, drosch mit rechts drauf, volle Kanne - „und dann“, sagte Hoeneß später, „sah ich den Ball steigen, wie eine Rakete“. An den Flutlichtmasten vorbei hat er das runde Ding fast senkrecht über das Belgrader Stadion hinaus auf die Autobahn in Richtung Albanien geballert, und ein LKW soll es dann überfahren haben.
Dass sich die Geschichte beim Spiel des VfL Bochum gegen 1899 Hoffenheim am Samstag nicht so oder ähnlich wiederholt hat, ist dem Fangnetz zu verdanken, das sie im Stadion an der Castroper Straße aus Sicherheitsgründen hinter den Toren aufgespannt haben. In der 76. Minute lief Manuel Riemann so forsch an wie Hoeneß, gleiche Körperhaltung, gleiche Schusshaltung, leicht nach hinten gebeugt - und ohne Fangzaun wäre im nächsten Moment droben unter dem Stadiondach ein Fan kalt erwischt und bewusstlos weggetragen worden.