
Der große Streich gegen den Ost-Giganten
n-tv
Einen großen Titel hat der SC Freiburg in seiner langen Klubgeschichte noch nicht gewonnen - nun winkt am Ende einer grandiosen Saison ein Triumph im DFB-Pokal. Es wäre die Krönung einer irren Geschichte und die Krönung einer bemerkenswerten Laufbahn von Trainer Christian Streich.
Wenn der SC Freiburg am Abend im Berliner Olympiastadion den größten Triumph seiner Geschichte verpassen würde, wenn der Sportclub das DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig (20 Uhr in der ARD und im Liveticker bei ntv.de) verlieren würde, würde die "Welt auch nicht untergehen", findet Christian Streich. Aber der Trainer, der in dieser ehrwürdigen Arena im Berliner Westend in Endspielen noch unbesiegt ist, ahnt schon, dass sich eine Niederlage sicherlich "scheiße" anfühlen würde.
Die Geschichte dieses Finals, die Geschichte des SC Freiburg, die Geschichte von Christian Streich – sie alle sind einmalig und auf ihre bemerkenswert. Dass RB Leipzig am Ende einer Saison in Berlin zu Gast ist, das ist nicht ungewöhnlich. Zu gigantisch sind die Möglichkeiten dieses Klubs, der in dieser Saison indes zum ersten Mal gravierendere Entwicklungsstörungen nachwies. Auf der letzten Rille schleppte sich der Ost-Gigant in die Champions League – und verhinderte damit ein noch größeres Fußball-Wunder der Freiburger, die sich als Tabellensechster für die Europa League qualifizierten.
Union Berlin, der 1.FC Köln, vielleicht noch der VfL Bochum, aber ganz sicher der Sportclub – das sind die großen Überraschungen der vergangenen Spielzeit. Im Gerangel mit den Riesen aus München und Dortmund sowie den gepäppelten Teams aus Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen und Leipzig haben sich die Kleinmächte behauptet. Und einen ganz besonderen Platz verdienen sich seit Jahren die Freiburger mit ihrem kauzigen Anleiter an der Seitenlinie, dessen Arbeit so sehr geschätzt wird, dass er einst sogar in die öffentliche Diskussion als Trainer des FC Bayern und der Nationalmannschaft kam. Streich machen solche Debatten meist fassungs- und ratlos. Aber vermutlich schmeicheln sie diesem Typen auch, der so seltsam brillant ist.

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.