Der Grüne Punkt fordert Umsteuern in der Abfallwirtschaft
ProSieben
2 ineinander verschlungene Pfeile stehen symbolisch für die Kreislaufwirtschaft, die auch durch die Mülltrennung erreicht werden soll. Die Firma, die hinter dem "Grüner Punkt"-Zeichen steht, macht schwierige Zeiten durch.
Deutschlands bekanntestes duales System, der Grüne Punkt aus Köln, fordert neue Leitplanken für Verpackungshersteller. Damit die Verpackungen recyclingfähig konzipiert werden und weniger Plastik aussortiert und verbrannt wird, sollten die Hersteller stärker in die Pflicht genommen werden, sagte der Geschäftsführer der Firma DSD – Duales System Holding, Michael Wiener, der dpa. DSD hält das Markenrecht am Grünen Punkt. Wiener plädiert für einen Recyclingfonds, in dem alle Hersteller von Verpackungen einzahlen: Wer gut recyclingfähige Verpackungen auf den Markt bringt, bekommt später Geld zurück. Wessen Verpackungen hingegen nicht recyclingfähig sind, der bekommt keine Rückerstattung. "Dadurch würde es finanziell attraktiver, auf die richtigen Verpackungen zu setzen - also die, deren Bestandteile gut sortiert und zu Rezyklaten verarbeitet werden können, um wieder zu Verpackungen zu werden", sagt der Firmenchef. DSD hat diesen Vorschlag schon vor einigen Jahren gemacht, ohne groß auf Resonanz zu stoßen. Angesichts eines Paragrafen im Verpackungsgesetz, demzufolge die Bundesregierung Ende dieses Jahres über weitere Schritte zur Verbesserung der Lage entscheiden soll, sieht Manager die Zeit nun gekommen zur Umsetzung des Vorschlags durch den Gesetzgeber. Der Grüne Punkt wurde vor gut drei Jahrzehnten gegründet. Die Firma organisiert die Abholung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsabfall beim privaten Endverbraucher. Dafür bekommt sie Geld von Produktherstellern und bezahlt hiermit wiederum Müllabfuhren und Sortieranlagenbetreiber. In der Nischenbranche der dualen Systeme liefern sich insgesamt elf Firmen einen harten Wettbewerb.More Related News