Der Glaube an die Macht des Terrors
Die Welt
Der Attentäter von Würzburg war psychisch krank. Seine Morde aber scheinen von islamistischem Gedankengut befeuert worden zu sein. Wieder einmal rückt das Verhältnis von Glauben und Terror in den Fokus. Haben manche Religionen eine besondere Neigung zur Gewalt?
Jedes Mal, wenn Terroristen im Namen eines Gottes Menschen umbringen oder verletzen, lebt eine gesellschaftliche Debatte auf, in der sich zwei Positionen unvereinbar gegenüberstehen. Die eine gibt der Religion Schuld am Terror und behauptet, dass bestimmte Merkmale der Religion, oder des Religiösen überhaupt, nahezu zwangsläufig in den Terrorismus führen. Die andere vertritt den Standpunkt, dass Terrorismus sich nicht mit wahrer Religion vereinbaren lässt und dass sich die Terroristen ganz zu Unrecht auf ihren Glauben und die Religion berufen. Eine scheinbar dritte Position behauptet, dass es bestimmte Religionen gäbe, die so angelegt sind, dass sie zum Terror neigen, während andere Religionen sozusagen von Natur aus friedlich sind. All diese Positionen sind letztlich nicht plausibel, wenn man genauer über sie nachdenkt.More Related News