
Der Giffey-Rücktritt und die SPD
DW
Zu schlecht für den Bund, aber gut genug für Berlin? Weil Franziska Giffey der Entzug ihres Doktortitels droht, tritt sie als Familienministerin zurück, will in Berlin aber Nummer 1 bleiben. Für die SPD wird das schwer.
"Frau Doktor" nennt sie sich schon seit einem halben Jahr nicht mehr. Im November 2020 gab Franziska Giffey bekannt, künftig auf das Führen des Titels freiwillig verzichten zu wollen. Da hatte die Freie Universität Berlin gerade angekündigt, Giffeys Doktorarbeit aus dem Jahr 2010 zum dritten Mal überprüfen zu wollen. Ein herber Schlag für die Sozialdemokratin. War sie doch bei einem früheren Verfahren noch mit einer Rüge der Hochschule davongekommen. Nun liegt das Ergebnis der dritten Überprüfung vor. Offiziell ist es nicht bekannt, Giffey hat zunächst die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Im November 2020 hatte sie erklärt, im Fall einer Aberkennung ihres Doktortitels auf ihr Amt als Ministerin verzichten zu wollen. Dass sie nun vorzeitig zurücktritt, begründet die SPD-Politikerin damit, dass "die Mitglieder der Bundesregierung, meine Partei und die Öffentlichkeit schon jetzt Anspruch auf Klarheit und Verbindlichkeit" hätten.More Related News