"Der Gesang der Flusskrebse" ist kitschig
n-tv
Mit "Der Gesang der Flusskrebse" gelang Delia Owens vor drei Jahren ein Bestseller. Nun kommt die Geschichte des "Marschmädchens" Kya auch ins Kino - mit schönen Landschaftsaufnahmen, einer vielschichtigen Handlung und einer vollen Dröhnung Kitsch.
So richtig weiß man bei "Der Gesang der Flusskrebse" nicht, woran man ist. Coming-of-Age-Geschichte? Außenseiter-Erzählung? Schnulze? Thriller? Justizdrama? Naturdoku? Irgendwie alles auf einmal. Das macht zweifelsohne auch den Reiz des Films aus, der nun unter der Regie von Newcomerin Olivia Newman ins Kino kommt.
Ein Reiz, den schon die literarische Vorlage versprühte. Autorin Delia Owens ist zwar schon 73, dennoch war auch sie in gewisser Weise eine Newcomerin, als ihr Buch erschien. Schließlich war "Der Gesang der Flusskrebse" das Romandebüt der Zoologin, die sich bis dato in erster Linie der Erforschung von Flora und Fauna gewidmet hatte. Dem Erfolg des Werks, das vor drei Jahren prompt zum internationalen Bestseller mutierte, tat dies jedoch keinen Abbruch.
Ob der Film wohl an diesen Erfolg anknüpfen kann? Er bemüht sich jedenfalls, etwa indem er die Liebe der Autorin zur Natur adäquat auf der Leinwand abzubilden versucht. Die Landschaftsaufnahmen, die de facto in Louisiana gedreht wurden, jedoch die Sumpfgebiete in North Carolina darstellen sollen, sind zweifelsohne ein Highlight der Literaturverfilmung. Auch die Handlung hält sich sehr eng an die Romanvorlage.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?