
Der ganz tiefe Fall des Weltmeisters Freitag
n-tv
Vier Jahre ist es her, dass Richard Freitag zum Saisonauftakt der Skispringer drei Weltcups gewinnt. Mittlerweile kennt der Bundestrainer nicht mal mehr seine Form. Der 31-Jährige deutet ein Karriereende an, wenn der drittklassige FIS-Cup sein Maximum bleibt.
Neulich war wieder einer dieser Tage, an denen Richard Freitag alles fürchterlich sinnlos vorkommen musste. Falun/Schweden, ein Wettbewerb des FIS-Cups, dritte Liga des Skispringens. Kaum Zuschauer, noch weniger Flair, ein Tummelplatz für Talente. Und Freitag, der vor vier Jahren der beste deutsche Springer und 2019 Team-Weltmeister war, landete auf Platz 26. Der einstige Edelflieger steckt in einer Sackgasse. Und als einziger Ausweg zeichnet sich immer mehr das Karriereende ab.
"Wenn ich den Schritt bis nächsten Januar, Februar nicht schaffe...", sagte Freitag unlängst der "Sächsischen Zeitung", ohne den Satz zu beenden. Dennoch war die Botschaft eindeutig: Der 31 Jahre alte Sachse will nicht mehr hoffnungslos beliebigen Teenies hinterherspringen, will zurück in den Weltcup, dorthin, wo bei den Frauen seine jüngere Schwester Selina springt. Und: Olympia wäre ja ein Ziel. Doch die schlichte Wahrheit lautet: In diesem Winter wird das nie und nimmer funktionieren.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.