Der FC Bayern braucht die Schlammschlacht nicht
n-tv
"Nicht die Wahrheit" soll der FC Bayern gesagt haben, diesen Vorwurf schickt Robert Lewandowski nach München. Der Neu-Katalane wird dadurch zum Thema beim Supercup-Triumph seines ehemaligen Klubs. Julian Nagelsmann ist bemüht, zu deeskalieren - und sportlich fällt der Abgang ohnehin kaum auf.
Julian Nagelsmann wollte den Konflikt nicht noch weiter eskalieren und wählte deshalb beschwichtigende Worte. Mit Sadio Mané, bei seinem Pflichtspieleinsatz für den FC Bayern gleich Torschütze und Aktivposten in der Offensive, seien die Münchner "einen Tick schwerer ausrechenbar", sagte der Trainer des Rekordmeisters und alten und neuen Supercup-Siegers nach dem 5:3 (3:0)-Erfolg beim Pokalsieger in Leipzig. "Das heißt nicht zwangsläufig, dass wir erfolgreicher sind", schob der 35-Jährige. Eine Einschränkung, die auch als eine Art Friedensangebot an Robert Lewandowski zu verstehen sein dürfte.
Der siebenfache Bundesliga-Torschützenkönig ist zwar inzwischen beim FC Barcelona angekommen, kann aber offensichtlich noch nicht mit dem FC Bayern abschließen. "Bullshit" hätten "einige Leute" dort über ihn erzählt, legte Lewandowski per ESPN-Interview nach, und außerdem auch "nicht die Wahrheit gesagt". Das Hin-und-Her zwischen seinem vielfach artikulierten Wechselwunsch und dem Zögern der Münchner Verantwortlichen, bis die von Barça gebotene Ablösesumme die gewünschte Größenordnung erreiche, hat das so lange so erfolgreiche Verhältnis offenbar nachhaltig beschädigt, ja vielleicht sogar zerstört.
"Mein Vater hat mir beigebracht", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidžić bei "Bild" als Reaktion auf die Lewandowski-Vorwürfe, "dass man, wenn man geht, nie die Tür mit dem Hintern schließt. Robert ist auf dem besten Weg, genau das zu tun." Das war vor dem Anpfiff des Supercups, als noch die Frage im Raum stand, ob und wie der Verlust des zweifachen Weltfußballers im ersten Pflichtspiel nach dessen Abgang sichtbar werden würde. Die 90 Minuten in Leipzig sind für eine abschließende Bewertung sicher zu wenig - als Indiz dafür, dass der FC Bayern auch ohne einen klassischen Abschlussspieler zurechtkommt, dienen sie aber schon.
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