
Der Ethikrat schaltet sich ein
Frankfurter Rundschau
Selbst die Bundesregierung nimmt zur Impf-Verweigerung von Joshua Kimmich Stellung. Bayern-Profi „ist schlecht beraten“.
Joshua Kimmich trainierte am Montag an der Säbener Straße, business as usual also, der Pokal-Kracher bei Borussia Mönchengladbach steht schließlich bevor. Doch der Name des Nationalspielers blieb in aller Munde. Sogar Bundesregierung und Ethikrat nahmen zur Impf-Debatte um den Bayern-Profi Stellung, beide bauen auf die Vorbildfunktion Kimmichs. Der Deutsche Ethikrat sieht den Fußballer derweil schlecht beraten. Und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bot dem 26-Jährigen ein persönliches Gespräch an, um ihm seine Bedenken zu nehmen.
Am Montag schaltete sich die Bundesregierung in Kimmichs Impf-Debakel ein. Der Profi habe als Spieler der deutschen Nationalmannschaft eine Vorbildfunktion, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Er hoffe daher darauf, dass Kimmich alle verfügbaren Informationen über die in der EU zugelassenen Impfstoffe „noch einmal auf sich wirken lässt“ und sich doch noch gegen Covid-19 immunisieren lasse.
Joshua Kimmich hatte am Samstag erklärt, er habe sich bislang aus Sorge vor möglichen Langzeitfolgen noch nicht impfen lassen. Daraufhin gab es von zahlreichen Experten Widerspruch. „Wir wissen, dass es nur zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind“, sagte etwa Stiko-Chef Thomas Mertens, und wies damit die Bedenken Kimmichs zurück. „Man muss bedenken, dass mittlerweile sieben Milliarden Dosen an Menschen mit Covid-19-Impfstoff verimpft worden sind.“