Der DFB steuert nach dem Skandal-Spiel auf einen Eklat zu
n-tv
Der DFB steht nach dem Feuerzeugwurf auf den VfL-Keeper Patrick Drewes bei der Partie am Samstag in Berlin vor einem Scherbenhaufen. Ausgerechnet Schiedsrichter Petersen, der nach einem Wurf auf ihn im Jahr 2015 ein Spiel abbrach, pfiff die Partie noch einmal an. Das wirft unangenehme Fragen auf!
Ist ein tätlicher Angriff auf einen Schiedsrichter und seine Assistenten mehr wert - als auf einen Spieler? Diese Diskussion muss - unabhängig von allen anderen Sachverhalten - endlich an dieser Stelle geführt werden. Denn was gestern in Berlin beim Spiel von Union gegen den VfL Bochum passiert ist, ist jetzt schon ein Skandal, der weit über den eigentlichen Skandal des Feuerzeugwurfs hinausgeht. Schließlich war es Schiedsrichter Martin Petersen selbst, der nach einem Feuerzeugwurf auf ihn die DFB-Pokal-Partie zwischen dem VfL Osnabrück gegen RB Leipzig im August 2015 abbrach.
Manu Thiele hat am Tag nach dem Spiel im "Doppelpass" etwas sehr Wichtiges gesagt, als er von den Niederlanden berichtete und meinte, dass dort ein Spiel sofort abgebrochen wird, wenn dort jemand von einem Gegenstand - unabhängig von der jeweiligen aktiven Person - getroffen wurde: "Das ist wenigstens einmal eine Richtlinie, an die man sich halten könnte." Richtig und entscheidend ist dieser eine Satz für die Beurteilung der Vorkommnisse beim Spiel des FC Union Berlin gegen den VfL Bochum gestern in der Alten Försterei.
Denn das, was am Samstagnachmittag in Berlin geschehen ist, kann kein Fan mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen. Dass sich der DFB dabei auf sein aktuelles Regelwerk beruft, das ausschließlich einen Spielabbruch bei einem "tätlichen Angriff auf den Schiedsrichter und sein Team" und nicht bei einem Angriff auf einen Spieler vorsieht, macht die Sache im Kern nur noch schlimmer und wirft die unerträgliche und eingangs bereits gestellte Frage auf: Wird ein tätlicher Angriff auf einen Schiedsrichter und seine Assistenten strenger bewertet als der auf einen Spieler?
Das Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum ist in der Nachspielzeit beim Stand von 1:1 lange unterbrochen worden. VfL-Keeper Drewes wird von einem Gegenstand getroffen. Er kann nicht weiterspielen. Feldspieler Hofmann muss ins Tor. Das Spiel wird beendet. Es ist völlig unklar, wie das Spiel gewertet wird.