
Der deutschen Tour-Hoffnung fährt die Zeit davon
n-tv
Emanuel Buchmann galt einst als Podiumskandidat bei der Tour de France. Seit seinem vierten Platz 2019 läuft beim Kletterspezialisten nichts mehr zusammen. 2023 will er wieder angreifen. In seinem Team spielt er längst nicht mehr die Hauptrolle.
Emanuel Buchmann hat sich einiges vorgenommen. Viele Höhenmeter spulte der einstige Tour-de-France-Vierte seit Anfang des Jahres auf Gran Canaria ab. Denn dem Allgäuer läuft nach drei Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen die Zeit davon. "Jünger werde ich nicht. Jetzt steht auch schon die 3 vorne bei mir. Ein paar Jahre werde ich noch haben, aber es ist nicht mehr so wie mit 25 oder 26, als man gesagt hat, dass man noch zehn Jahre auf Top-Niveau hat", sagte Buchmann, der am Mittwoch auf Mallorca in die Saison startet, jüngst in einer Medienrunde.
Längst muss sich der 30-Jährige mit einer neuen Rolle im Bora-hansgrohe-Team abfinden. Der Australier Jai Hindley ist als Giro-Sieger auch bei der Tour de France im Sommer der Kapitän, für Buchmann bleibt vorerst nur eine Nebenrolle. "Man hat das schon im Hinterkopf, dass ich nicht mehr der alleinige Leader bin. Jai ist erstmal gesetzt. Für mich ist es kein Problem, auch für einen anderen zu arbeiten, wenn ich nicht der Stärkste bin", sagte der gebürtige Ravensburger.
2019 war Buchmann noch der Stärkste im deutschen WorldTour-Team. Bei der Tour fuhr er auf einen beachtlichen vierten Platz, als nächster Schritt sollte das Podium folgen. Das hatten aus Deutschland nur Jan Ullrich, Andreas Klöden und Kurt Stöpel geschafft. Doch immer wieder wurde der Kletterspezialist von Stürzen, Krankheiten und Corona-Auszeiten zurückgeworfen. "Frustrierend" sei das gewesen, erinnerte Buchmann. "Teilweise war ich sehr gut in Form, bin dann gestürzt. Letztes Jahr war ich ständig krank. Ein bisschen zum Verzweifeln ist es schon. Jetzt versuchen wir es nochmal im neuen Jahr."

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