
Der Bundestrainer und "diese ganze Scheiße"
n-tv
Mit einem Kantersieg startet die deutsche Handball-Nationalmannschaft in die Zwischenrunde der Weltmeisterschaft - und begeistert den Bundestrainer so sehr, dass es zu einer kuriosen wie vielsagenden Ansprache kommt. Es wäre stark, wenn Alfred Gislason diese wiederholen könnte.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft präsentiert sich bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden gewaltig erfolgreich. Im Angriff produzieren die DHB-Profis Tore am Fließband - dank einer großen, in den letzten Jahren schwer vermissten Effizienz. Im ersten Hauptrundenspiel gegen Argentinien werden fünf Millionen TV-Zuschauer in der ARD Zeuge, was der bisherige Turnierverlauf schon ausgelöst hat: "Alles gut, kein Problem. Spielt das, was ihr wollt hier. Außen raus, zurück, diese ganze Scheiße", sagte Gislason in einer Auszeit Mitte der zweiten Halbzeit zu seiner Mannschaft, die da den vierten Sieg im vierten Spiel schon in der Tasche hatte.
Eine entfesselte Halbzeit gegen völlig überforderte Argentinier reichte, damit sich der so akribische Bundestrainer früh entspannen und seine Offensive ordentlich durchwechseln konnte. Und eben seinem Team einen Blankoscheck für den Rest des Spiels ausstellte.
"Ich habe versucht, die Köpfe der Jungs zu aktivieren, ich habe ja nicht so viele Auszeiten. Die Jungs machen das momentan super, sie kommunizieren sehr, sehr gut untereinander", erklärte der 63-Jährige im Anschluss. "Darum habe ich ihnen ein, zwei Sachen gesagt, wie sie aufbauen sollen etwa. Aber ansonsten konnten sie machen, was sie wollen, wenn sie halt die richtigen Entscheidungen treffen." Darauf darf er auch am Abend gegen die Niederlande (20.30 Uhr/ ZDF und im Liveticker auf ntv.de) hoffen: Mit einem Sieg hat sein Team den Einzug in die K.-o.-Runde sicher.
