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Der bedrohlich realistische Horrorfilm „The Forever Purge“ im Kino: Wenn die politischen Flüchtlinge aus den USA kommen
Frankfurter Rundschau
Everardo Valerio Gouts antirassistischer Horrorfilm „The Forever Purge“ wurde von der Realität eingeholt.
Nichts in Amerika ist gruseliger als Donald Trumps Vermächtnis: eine schwer fassliche, antidemokratische Bewegung, die in den Bildern vom Sturm auf das Capitol einen Horrorfilm aus der Wirklichkeit hinterließ. Niemand weiß, welche Gräueltaten folgen. Wie so oft, wenn etwas Alptraumhaftes geschieht, glaubte man dergleichen schon einmal im Kino gesehen zu haben. Etwa in der „Purge“-Serie von James DeMonaco: Ihre Handlungsidee ist simpel. Einmal im Jahr werden für zwölf Stunden alle Gesetze in Amerika außer Kraft gesetzt. Politik spielte in diesen Wimmelbildern blinder Wut stets eine Rolle. Bereits im ersten Teil entdeckte der amerikanische Filmkritiker David Thompson Anklänge an Gesellschaftssatiren von Samuel Fuller, Luis Buñuel und Michael Haneke. Der zweite Teil, „Election Year“, wurde während des ersten Trump-Wahlkampfs in die Kinos gebracht. Doch die Gewalt kam stets aus allen politischen Richtungen, wenn sie denn überhaupt eine Motivation für sich beanspruchte. Das ist nun anders. „The Forever Purge“, ein stilistisch eigenständiges Werk des Filmemachers Everardo Valerio Gout nach einem Drehbuch von DeMonaco, ist eine tiefschwarze Apokalypse über entfesselten Rassismus in naher Zukunft. Es beginnt damit, dass Juan und Adela auf der Flucht vor der Bandenkriminalität in Mexiko illegal in die USA einreisen. Hinter der Grenzmauer erwartet das Ehepaar ein Land, das inzwischen die „New Founding Fathers of America“ regieren.More Related News