
Der Ausgestochene, der Harris über die Schwelle helfen könnte
n-tv
Innerhalb von zwei Wochen durchleuchten die Demokraten mögliche Vizekandidaten für Kamala Harris. Am Ende wird es Gouverneur Tim Walz, der sich gegen Amtskollege Josh Shapiro durchsetzt. Der hat trotzdem eine Schlüsselrolle im Wahlkampf - und möglicherweise für die Zukunft.
Als hätten sie es so geplant. Kamala Harris hat drei Monate vor der Wahl in den USA ihren Vizepräsidentschaftskandidaten gefunden: Minnesotas Gouverneur Tim Walz. Nun wird sie mit ihm auf eine Wahlkampftour durch umkämpfte Bundesstaaten gehen, die über Sieg oder Niederlage im November entscheiden. Der andere heiße Kandidat war Pennsylvanias Gouverneur Josh Shapiro - und er könnte derjenige sein, der Harris über die Türschwelle ins Weiße Haus schiebt.
Kaum war Harris nach Joe Bidens Verzicht die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, wurde schon spekuliert: Wen holt sich die amtierende Vizepräsidentin an ihre Seite? Nun ist die Entscheidung gefallen. Vizekandidaten werden üblicherweise vom Wahlkampfteam und von Anwälten genau unter die Lupe genommen. Wer ist strategisch eine gute Entscheidung? Wer ist ein guter Wahlkämpfer? Wer hat womöglich Leichen im Keller? Das dauert mitunter Monate. Harris hatte praktisch weniger als zwei Wochen. Erst waren es sechs Kandidaten und am Schluss ein Duell zwischen Shapiro und Walz.
Neben den beiden war einer der sechs auch Senator Mark Kelly aus Arizona, der eine inhaltliche Wahl gewesen wäre: Kelly ist ein früherer Soldat und Astronaut, der eine harte Linie bei der Grenzpolitik vertritt und sich für Waffenbesitz starkmacht - das käme Unabhängigen und eher konservativeren Wählern entgegen. Arizona ist einer der sogenannten Battleground States, die besonders umkämpften Bundesstaaten. Doch als Senator hält Kelly dort einen wertvollen Sitz der Demokraten im Kongress, für mindestens vier weitere Jahre.