Der Armutsfaktor bei Krebs
ZDF
Ärmere Menschen erkranken deutlich früher an Krebs als Menschen, die ein höheres Einkommen haben. Das zeigt eine neuer AOK-Report.
Dem Onkologie-Report der Krankenkasse zufolge zeigt sich die Kluft zwischen ärmeren und besser gestellten Menschen bei allen Krebsarten und sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Für die Auswertungen zum Alter der Ersterkrankung wurden alle Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg betrachtet, die im Zeitraum 2017 bis 2019 erstmalig an Krebs erkrankten. Dies waren laut AOK gut 81.000 Versicherte. "Den Sozialstatus bilden wir durch das Rentennivau ab", erläutert Pressesprecherin Isabella Heller. Für diesen Aspekt wurden also nur die Daten der Rentner und Rentnerinnen ausgewertet.
Warum haben Menschen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken? Als ein sehr wichtiger Faktor für die Entstehung von Krebs gilt - neben genetischen Einflüssen und Umweltbelastungen - ein ungesunder Lebensstil.
Bei ärmeren Menschen häufen sich die Gesundheitsbelastungen und damit die Risikofaktoren für Krebs, andere Erkrankungen und Infektionen, wie die AOK Rheinland/Hamburg bereits in ihrem allgemeinen Gesundheitsreport feststellte. Der Anteil der Raucher und Raucherinnen ist in dieser Bevölkerungsgruppe höher, sportliche Aktivitäten sind weniger verbreitet, während zugleich das Ernährungsverhalten "ungünstiger" ist und Adipositas häufiger vorkommt.