
Der Anti-Sané
Frankfurter Rundschau
Bayern-Fans pfeifen auf den eigenen Spieler und applaudieren seinem Nachfolger Jamal Musiala.
Vermutlich war es keine Absicht, sondern nur Ausdruck der Wertschätzung, aber wer mochte, konnte im Lob, das FC-Trainer Steffen Baumgart dem flinken Teenager Jamal Musiala für seine famose Vorarbeit zur Münchner Führung zollte, auch durchaus eine Prise Ironie erkennen. „Das war natürlich Sahne“, sagte der Kölner Coach zum Solo des 18-Jährigen. So hat einst Alt-Bundestrainer Joachim Löw seinen Spieler Leroy Sané seltsamerweise genannt, Sahne, nie den Accent aigu auf dem letzten Buchstaben betonend. Das Dribbling auf allerengstem Raum samt brillantem Rückpass auf den einschussbereiten Robert Lewandowski war im Kern aber genau das, was der FC Bayern, was Julian Nagelsmann, was der neue Bundestrainer, eigentlich die halbe Fußballwelt eben genau von einem Leroy Sané erwarten: mit Tempo ins Dribbling gehen, den Gegner auf dem Bierdeckel ausspielen, auflegen. Und all das sind Dinge, die der mittlerweile auch schon 25-Jährige locker drauf hat. Aber viel zu selten zeigt. Und am Sonntag wurde er auch noch ausgepfiffen. Vom eigenen, endlich mal wieder vorhandenen Publikum. Es war kurz vor der Halbzeitpause in einem bis dahin mauen Spiel, als Sané mal wieder einen schlampigen Pass gespielt hatte, als das Münchner Publikum die Finger in den Mund legte.More Related News