Der Anführer der freien Welt ist im eigenen Land ganz klein
Die Welt
Joe Biden macht international eine gute Figur, hat eine robuste Allianz gegen Putins Krieg geschmiedet. Im eigenen Land aber ist er unbeliebter als je zuvor. Nach den Zwischenwahlen im November könnte er als Präsident massiv geschwächt sein. Auf diesen Moment wartet Donald Trump.
In diesen Tagen ist Joe Biden wieder einmal Weltpolitiker. Noch bis Dienstag weilt er in Japan, zuvor war er schon zu Gast in Südkorea. Biden traf die führenden Amtskollegen der Region, versicherte Taiwan am Montag eine militärische Unterstützung im Falle einer chinesischen Invasion. Biden gibt den starken Mann, ob in der Auseinandersetzung mit China oder Russland. Mit dem Krieg gegen die Ukraine hat das Weiße Haus eine robuste Allianz gegen Wladimir Putin geschmiedet. Biden ist zweifelsohne der Anführer der freien Welt.
Zu Hause, im eigenen Land, regiert dieser Joseph Robinette Biden junior jedoch weit weniger souverän. Zwei Senatoren von Bidens Demokratischer Partei hintertreiben das zentrale Projekt seiner Präsidentschaft: ein umfassendes Klima- und Sozialpaket. Die Inflation, noch höher als in Europa, verärgert die Verbraucher. Die Corona-Zahlen steigen wieder. Rassistischer, rechtsextremer Terror ängstigt viele Afroamerikaner. Selbst an Babymilchpulver mangelt es im reichsten Land der Welt. Aus Deutschland wird in diesen Tagen Säuglingsnahrung in die USA geflogen.