
Der Ampel geht die Energie aus
Die Welt
Nach eineinhalb Jahren ist der ohnehin kleine Vorrat an Gemeinsamkeiten in den Ampel-Parteien erschöpft. Der Kanzler redet von großen Würfen, aber zahlreiche Konflikte bleiben ungelöst. Die Realität heißt jetzt: Regieren auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner.
Ein großes Werkstück hatte der Kanzler angekündigt. Seine Koalition habe stellvertretend für die ganze Gesellschaft auf ihrem Weg in eine wirtschaftlich erfolgreiche Moderne einen mühseligen Verhandlungsprozess auf sich genommen. Und „sehr, sehr, sehr gute Ergebnisse“ geliefert.
Nach der Lesart von Olaf Scholz (SPD) hat die Ampel nach drei Tage währenden Verhandlungen Wachstumschancen kreiert, die Digitalisierung vorangebracht und werde so, Achtung, den menschengemachten Klimawandel aufhalten. Es gehört zur Politik, die eigene Arbeit anzupreisen. Aber glaubwürdig sollte man dabei schon bleiben.