Der Abschied vom 400.000-Plan – Warum Deutschland beim Wohnungsbau versagt
Die Welt
400.000 neue Wohnungen pro Jahr – so lautet das offizielle Ziel der Bundesregierung. Doch anstatt sich diesem zu nähern, offenbaren aktuelle Zahlen das Gegenteil. Aber wer trägt die Schuld daran? Die Zahl der Baugenehmigungen zeigt, dass es nicht nur an der Politik liegt.
Das Ziel der Ampel-Regierung, im laufenden Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen, erscheint zunehmend unrealistisch. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Der Wohnungsneubau in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf rund 293.400 Wohnungen gesunken. Nachdem 2020 erstmals mehr als 300.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden waren, fiel der Neubau damit wieder auf das Niveau von 2019.
Als Hauptgründe für die rückläufige Bautätigkeit gelten gestiegene Preise für Baustoffe, Lieferengpässe und Rohstoffknappheit. Auch der Fachkräftemangel am Bau bremst. Da diese Probleme auch 2022 anhalten oder sich sogar noch verschärfen, rückt die Zielmarke von 400.000 in weite Ferne. „Die aktuellen Zahlen können mich nicht zufriedenstellen“, räumt Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) auf Nachfrage von WELT ein.