Der „Weiße Schwan“: Russischer Atombomber Tu-160M wird modernisiert
Frankfurter Rundschau
Wladimir Putin soll sich für seinen Ukraine-Krieg neue Varianten des Tu-160M-Bombers wünschen. In dieser Hinsicht erreichen den Kreml erste Erfolgsmeldungen.
Moskau – Russland erweckt für den Ukraine-Krieg einen alten Bekannten zu neuem Leben. Während angesichts der Gegenoffensive an der Front heftige Kämpfe toben, bereitet der Kreml die Entsendung von Bombern der Marke Tupolew Tu-160M vor, wie die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Pressestelle des staatlichen Technologiekonzerns Rostec berichtet.
„Der erste modernisierte Prototyp des strategischen Raketenbombers Tu-160M, der von der Tupolew Public Company entwickelt wurde, ist in das Programm staatlicher gemeinsamer Tests aufgenommen worden“, wird aus einem Statement zitiert. Dies geschieht in Zusammenarbeit des Verteidigungsministeriums mit der United Aircraft Corporation, einem aus den größten Flugzeugherstellern Russlands bestehendem Luftfahrtkonsortium, dessen Mehrheit im Besitz von Rostec ist.
So würden die Tests auch in Zusammenarbeit abgehalten werden. Die bereits zu Sowjet-Zeiten in Produktion gegangene Tu-160 wird als größtes und leistungsstärkstes Überschall-Militärflugzeug angepriesen. Die Maschinen wurden auch im Syrien-Krieg eingesetzt. In der Nato haben sie den Codenamen „Blackjack“, wohl auch wegen ihrer Schwenkflügel werden die Flieger auch „Weißer Schwan“ genannt. Nun werden sie also neu aufgelegt.
Laut Tass sind die Tu-160M mit fortschrittlichen Bewaffnungs- und elektronischen Kriegsführungssystemen sowie Funkelektronik ausgestattet, die auf modernster Instrumentenbautechnologie basiert. Die Wiederaufnahme des Programms soll ein großer Wunsch von Präsident Wladimir Putin gewesen sein.
Bereits im Februar hatte Tass die Meldung verbreitet, dass die erste fertiggestellte Tu-160M der neuen Generation nach Walentina Tereschkowa benannt wird, die 1963 als erste Frau im Weltraum in die Geschichte einging. Die Produktion wurde infolge eines Staatsvertrags wieder aufgenommen, involviert seien neben dem Industrie- und Handelsministerium auch die Tupolew Aircraft Company sowie fortschrittliche Metallurgie-, Flugzeug-, Maschinen- und Instrumentenbauunternehmen, deren Mehrzahl zu Rostec gehören.