
Depressionen: Deutsche Männer in Europa traurige Spitzenreiter
RTL
Die Häufigkeit von Depressionen unterscheidet sich in Europa deutlich, zeigt eine neue Studie. In Deutschland gibt es demnach die meisten depressiven Männer.
Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, fehlendes Interesse, Appetitlosigkeit und Schlafprobleme: Depression gehört schlechthin zu den Volkskrankheiten weltweit – und wird immer noch häufig unterschätzt. Forscher haben jetzt untersucht, in welchen Ländern Depressionen besonders häufig vorkommen. Dabei kam unter anderem heraus, dass es in Deutschland die meisten depressiven Männer in Europa gibt. Trotzdem leiden in hierzulande mehr Frauen an Depressionen als Männer. Die Häufigkeit von Depressionen unterscheidet sich innerhalb der einzelnen europäischen Länder deutlich. Das hat eine Studie von Forschern aus London, die in Lancet Public Health veröffentlicht wurde, herausgefunden. In Island leiden demnach mehr als 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter Symptomen einer schweren depressiven Episode, in Tschechien sind es 4 mal weniger. In Deutschland sind Depressionen im europäischen Vergleich bei Männern besonders häufig. LESE-TIPP: Depressionen und Angststörungen bei Kindern und Teenagern – "Ich hatte schon Angst vor der Angst" Ein Team um Jorge Arias-de la Torre vom Institute of Psychiatry am King's College London hat für die Studie die Antworten von 258.888 Erwachsenen aus 27 Ländern analysiert. Insgesamt litten in allen Ländern zusammengenommen mehr als 6 Prozent der Erwachsenen unter einer depressiven Störung. Bei Männern betrug die Häufigkeit 4,89 Prozent und bei Frauen 7,74 Prozent. Den höchsten Anteil an depressiven Männer gab es in Deutschland mit 7,69 Prozent und Irland mit 6,5 Prozent. Am niedrigsten war diese Rate in Tschechien und der Slowakei. Bei den Frauen ist Island Spitzenreiter - vor Portugal, Luxemburg, Schweden und Deutschland mit 10,73 Prozent.More Related News