
Demonstranten mit Fackeln vor Wohnhaus des Halberstädter OB
n-tv
Seit vielen Wochen gehen Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße. In Halberstadt sind nun Hunderte vor das Haus des Oberbürgermeisters gezogen. In Solidaritätsbekundungen mit dem Politiker ist von Grenzüberschreitung und Tabubruch die Rede.
Halberstadt (dpa/sa) - Vor dem Wohnhaus des Halberstädter Oberbürgermeisters Daniel Szarata (CDU) haben sich am Montagabend lautstark protestierend Gegner der Corona-Politik versammelt. Politiker verschiedener Parteien verurteilten das Vorgehen der Demonstranten am Dienstag als Grenzüberschreitung. Der Aufzug mit bis zu 700 Teilnehmern, der laut Polizei maßgeblich von Rechtsextremen angeführt wurde, hatte sich von der Innenstadt durch angrenzende Wohn- und Gewerbegebiete bewegt; mit Trommeln und Trillerpfeifen, Fackeln und Feuerwerk, wie die Polizeiinspektion Magdeburg am Dienstag mitteilte.
Gegen 20 Uhr habe die Gruppe Szaratas Wohnhaus erreicht und dort mehrere Minuten mit lautstarkem Protest verweilt. Polizisten stellten sich zum Schutz vor das Gebäude. Gegen 22 Uhr habe sich die Gruppe aufgelöst. Die Polizei leitete im Zuge der Demo mehrere Ermittlungsverfahren unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ein. Dabei gab es nach Aussage der Beamten aber keine Verletzten bei der Polizei.
Viele Politiker und gesellschaftliche Akteure verurteilten das Vorgehen der Demonstranten als Grenzüberschreitung und bekundeten ihre Solidarität mit Szarata und seiner Familie. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) warnte vor einer Radikalisierung der Proteste. "Zur Demokratie gehören auch Meinungsverschiedenheiten", sagte Haseloff am Dienstag. Es gebe aber "rote Linien".
