Demenz-Erkrankung: Studie zu Risikofaktoren – So können Sie Ihr Risiko senken
Frankfurter Rundschau
Die Angst vor dem Vergessen: Eine Demenz kann jede:n treffen. Studien geben Hinweise darauf, wie Sie Ihr persönliches Risiko senken können.
Frankfurt – Kleinere Erinnerungslücken, Verlust des Langzeitgedächtnisses, die eigenen Kinder nicht mehr erkennen und eine völlige Wesensveränderung: Die Symptome einer Demenz sind vielseitig und angsteinflößend. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat daher große Angst davor, im Alter an einer Demenz zu erkranken. Das ergab eine jährliche Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit im November 2021. Nur Krebs ist den Ergebnissen zufolge in Deutschland noch gefürchteter.
Die häufigste Ursache für eine Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, durch die nach und nach immer mehr Gehirnzellen absterben. Warum – darüber gibt es bis heute nur Vermutungen. Medikamente und eine langfristige Therapie können eine Alzheimer-Erkrankung verlangsamen und den Zustand der Patient:innen so zeitweise verbessern. Aktuell steht wieder ein neues Alzheimer-Medikament vor der Zulassung und wird bereits als „Therapiedurchbruch“ gefeiert. Aufhalten oder heilen können Ärztinnen und Ärzte die Krankheit bislang aber nicht.
Neben genetischer Veranlagung gibt es auch zahlreiche Risikofaktoren für Alzheimer-Demenz, die Menschen mit ihrer Lebensweise beeinflussen können. Darunter fallen vor allem Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und übermäßiger Alkoholkonsum: Faktoren, die stark von der Ernährung und körperlicher Aktivität abhängen.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren 2018 rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt, weltweit waren es rund 47 Millionen – Tendenz steigend. Expert:innen schätzten die Zahl der weltweiten Erkrankungen im Jahr 2050 auf etwa 150 Millionen.
Zahlreiche Demenz-Erkrankungen wären durch einen gesunden Lebensstil, gute Bildung, viele soziale Kontakte und eine gute medizinische Versorgung allerdings vermeidbar, zeigen mehrere epidemiologische Studien aus den vergangenen Jahren. Die medizinische Fachzeitschrift The Lancet aus Großbritannien hat aus diesem Grund ein Expert:innengremium beauftragt, nach Risikofaktoren für Demenz zu suchen, die jeder Mensch beeinflussen kann.