Delta-Variante ließ auch Kinder schwerer erkranken
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München (dpa/lby) - Die Delta-Variante des Coronavirus hat offenbar auch bei Kindern öfter zu schweren Erkrankungen geführt als die vorherigen Virus-Typen. Das zeigen Patientenzahlen des Haunerschen Kinderspitals am LMU Klinikum München. Im November 2021 wurden dort 14 Kinder und Jugendliche behandelt - ein Höchststand, wie das Klinikum anlässlich der ersten Corona-Fälle in Deutschland vor zwei Jahren berichtete.
Insgesamt wurden bisher 60 Kinder mit Covid-Infektion im Haunerschen Kinderspital behandelt, 15 von ihnen auf der Intensivstation, hiervon wiederum die meisten mit schweren Vorerkrankungen. Spezifische Erfahrungen mit der Omikron-Variante bei Kindern und Jugendlichen gebe es noch nicht. "Auch wenn bereits einige unserer Patienten mit Omikron infiziert waren, war der Verlauf nicht von dem der Delta-Variante zu unterscheiden", sagte der stellvertretende Direktor der Kinderheilkunde im Haunerschen Kinderspital, Johannes Hübner.
In den vergangenen zwei Jahren wurden auf den Intensivstationen des LMU Klinikums 570 Corona-Patienten behandelt. Im Schnitt waren sie 61,4 Jahre alt, 70 Prozent waren Männer. Die mittlere Liegedauer auf der Intensivstation betrug 16,7 Tage - bei sonstigen Erkrankungen liegt der Schnitt bei etwa 4 Tagen. Ein Corona-Patient war sogar 160 Tage auf der Intensivstation - er sei mittlerweile nach Hause entlassen. 94 Patienten wurden an der künstlichen Lunge behandelt, meist die letzte Option. 38 Patienten überlebten; 2 werden noch behandelt.
Wissenschaft und Medizin hätten viel gelernt und viele Leben gerettet. Covid-19 bleibe aber eine potentiell tödliche Krankheit, sagte Bernhard Zwißler, Direktor der Klinik für Anaesthesiologie. "Viele Patienten sind verstorben oder werden möglicherweise lebenslang an den Langzeitfolgen der Erkrankung leiden."