![Delta-Variante kann Plazenta infizieren](https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/crop23053001/6351326950-cImg_16_9-w1200/.jpg)
Delta-Variante kann Plazenta infizieren
n-tv
Wie groß ist die Gefahr durch das Coronavirus für Schwangere und ihre ungeborenen Kinder? Das hängt vermutlich von der Variante ab, mit der sich die werdende Mutter infiziert. Für die Delta-Variante gibt es beunruhigende Studienergebnisse.
Nach dem Auftreten der Delta-Mutation des Coronavirus häufen sich plötzlich die Fälle, bei denen auch Schwangere schwer an Covid-19 erkranken. Forschende vermuten zunächst, dass das damit zusammenhängen könnte, dass die werdenden Mütter noch nicht geimpft sind. Doch nun können US-Pathologinnen und Pathologen Sars-CoV-2 in einer entzündlich veränderten Plazenta nachweisen. Ihre Studie wurde im Journal of Infectious Diseases veröffentlicht.
Andrea Edlow vom Massachusetts General Hospital in Boston und ihr Team berichten, dass es ihnen gelang, die Viren in der Plazenta von drei Schwangeren nachzuweisen. Die Schwangerschaften hatten jeweils innerhalb von 14 Tagen nach Krankheitsbeginn vorzeitig geendet: Zwei Frauen erlitten eine Fehlgeburt, die dritte Frau wurde in der 31. Schwangerschaftswoche entbunden. Das Kind hatte eine Übersäuerung des Blutes und erlitt ein Atemnotsyndrom, was die Ärzte allerdings auf die frühe Geburt zurückführten. Sars-CoV-2 konnte bei dem Neugeborenen nicht nachgewiesen werden.
Im November hatte bereits eine Studie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ergeben, dass das Risiko einer Fehlgeburt nach einer Corona-Infektion um das Vierfache ansteigt. Bei allen drei Frauen aus Massachusetts wurden in der Plazenta Entzündungszeichen gefunden. In den Trophoblasten, der Zellschicht, die für die Ernährung des Embryos sorgt, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die RNA von Sars-CoV-2. Auch der PCR-Test am Plazentagewebe fiel positiv aus. Die Sequenzierung bestätigte, dass die Frauen mit der Delta-Variante infiziert waren. Das Virus wurde zudem in Blutproben der Schwangeren nachgewiesen.