Delfin-Kadaver stranden an Frankreichs Küste
n-tv
Jedes Jahr, besonders im Winter, werden Hunderte verendete Delfine an die Küsten Frankreichs gespült. An der Ursache besteht kein Zweifel: Sie verfangen sich in Fischernetzen und ertrinken dann oft qualvoll. Eine Lösung, die schnell Abhilfe schaffen würde: begrenzte Fangverbote. Doch die Regierung sperrt sich.
Manche Delfine sehen aus, als lebten sie noch und hätten sich nur kurz an Land verirrt. Andere sind schon stark verwest. Wieder anderen fehlt die Schwanzflosse, zum Teil weisen die Kadaver feine blutige Linien auf, wie auf Fotos von Meeresforschern zu sehen ist. Jedes Jahr werden Hunderte der Meeressäuger an Frankreichs Stränden angespült, vorrangig an der Atlantikküste. Hauptsaison des makabren Phänomens: der Winter.
Allein bis Mitte Februar landeten laut offizieller Zählung mehr als 90 tote Delfine an Frankreichs Küsten. In den vergangenen drei Jahren waren es im Mittel jährlich rund 1100, Tendenz laut Experten: steigend.
Was die Tiere umbringt, daran bestehe kein Zweifel, sagt Hélène Peltier, Biologin in der Beobachtungsstelle für Meeressäuger Pelagis. Es sei in allererster Linie die Fischerei. Von den untersuchten angespülten Kadavern trügen 90 Prozent Spuren von Fischfangutensilien, sagt Peltier, etwa Schnitte in der Haut, verursacht durch die dünnen Fäden von Fischernetzen.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.