
Debatte um Fußball-WM in Katar: Sportpublizist wünscht sich “hörbare Störgeräusche“
Frankfurter Rundschau
Ein Jahr vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sind sich die Sportpublizisten Dietrich Schulze-Marmeling und Ronny Blaschke uneinig über den Umgang mit Gastgeberland – ein Streitgespräch.
In einem Jahr, am 21. November 2022, findet das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Hätte es soweit überhaupt kommen dürfen? Dietrich Schulze-Marmeling findet: nein! Ronny Blaschke sagt: ja! Schulze-Marmeling hat mit Bernd Beyer das Buch „Boykottiert Katar“ veröffentlicht. Von Blaschke erschien in der „Zeit“ ein Artikel mit der Überschrift „Boykott ist nicht die Lösung“. Im Streitgespräch der Frankfurter Rundschau tauschen die beiden ihre konträren Ansichten aus.
Herr Blaschke, die niederländische Großgärtnerei „Hendriks Gras“ hat es aus Protest gegen den Umgang mit Arbeitsemigranten abgelehnt, Rasen für die WM in Katar zu liefern. Wie finden Sie das?
Ronny Blaschke: Als Zeichen finde ich das nicht schlecht, weil es die öffentliche Debatte stärkt. Aber es ist nicht zu Ende gedacht. Und es ist populistisch.