Debatte um "Bleibe-Prämie"
Süddeutsche Zeitung
Ortskräfte der deutschen Entwicklungshilfe erhalten ein Jahresgehalt extra, wenn sie in Afghanistan bleiben. Die Opposition kritisiert, das Angebot sei zynisch. Doch die Sache ist komplizierter.
Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten. "Abstoßend", urteilte die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zu ähnlichen Einschätzungen gelangten Grüne und Linkspartei. Zuvor hatte der Spiegel über ein Angebot berichtet, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, kurz GIZ, ihren Ortskräften in Afghanistan unterbreitet hatte: Wer sich gegen die Ausreise nach Deutschland entscheide, erhalte eine "Extrazahlung" in Höhe eines Jahresgehalts. Wer diesen Weg wähle, so heißt es in einer internen Mitteilung von Mitte August, müsse nur eine entsprechende Vereinbarung mit der Eschborner Organisation schließen, die den Großteil der deutschen Entwicklungszusammenarbeit abwickelt. Schnell war das Wort "Bleibe-Prämie" in der Welt.More Related News