
Debatte um Begriff "Remigration" in Rostock geht weiter
n-tv
Die Stadt Rostock will über das Wort "Remigration" diskutieren und einer rechtsextremen Deutung Paroli bieten. Eine Online-Jobanzeige für einen Sachbearbeiter für Remigration wurde indes deaktiviert.
Rostock (dpa/mv) - In der Hansestadt Rostock hält die Diskussion über die Verwendung des als Unwort des Jahres gekürten Wortes "Remigration" an. Die Stadtverwaltung schaltete am Donnerstag eine Online-Stellenanzeige für einen oder eine "Sachbearbeiter*in II Remigration" im Internet inaktiv. "Wir suchen aber weiter", sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.
Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) begrüßte derweil die Debatte um die Verwendung des Begriffes "Remigration". "Der Begriff wird missbraucht und hat einen Schlag weg, das kann niemand leugnen. Deshalb unterstütze ich die inhaltliche Diskussion dazu", betonte sie in einer Pressemitteilung. Die Debatte könne auch dabei helfen, die Perspektiven der Geflüchteten in Rostock stärker als bisher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.
Für das Vorgehen zeigte die Bürgerschaftsabgeordnete Sybille Bachmann (Rostocker Bund) wenig Verständnis. "Was soll denn diese Pressemitteilung? Rostock möchte also wirklich den Begriff Remigration debattieren und damit weiter politisch salonfähig machen", kritisierte sie in einer Mail. "Es hätte einfach erklärt werden müssen: Rostock hat verstanden, die Ausschreibung ist aus dem Netz genommen, wir überlegen wie wir den Verwaltungsbereich umbenennen." Die PM sei ein "Herausschleichen-Wollen" aus politischer Unsensibilität, ohne Zugabe eines Fehlers.