DAZN zeigt Klub-WM gratis - mit Saudi-Geld?
n-tv
Ein spätes Wunder oder doch eine intransparente Kooperation von Saudi-Arabien und FIFA? Lange tat sich der Fußball-Weltverband schwer, einen Medienpartner für die völlig überteuerte Klub-WM zu finden. Nun überträgt DAZN die 63 Spiele - aber ohne Kosten für die Fans. Wie kann das sein?
Der Fußball-Weltverband FIFA hat für sein Prestigeprojekt lange nach einem Medienpartner gesucht. Nun ist er bei DAZN fündig geworden. Der Streaming-Dienst wird exklusiver weltweiter Broadcaster der neuen Klub-Weltmeisterschaft. Allerdings soll auch Saudi-Arabien, das nächste Woche den Zuschlag von der FIFA für die WM 2034 bekommen wird, seine Finger im Spiel haben und möglicherweise sogar die kompletten Kosten für die Rechte übernehmen - schließlich hat die Streaming-Plattform im vergangenen Jahr enge Verbindungen mit dem Königreich aufgebaut. Einige Fragen drängen sich auf.
Wie schon länger gemutmaßt, wird DAZN alle 63 Spiele der WM in den USA, an der 2025 (15. Juni bis 13. Juli) auch Bayern München und Borussia Dortmund teilnehmen, kostenfrei übertragen. Fans brauchen dafür nur einen Account der in Großbritannien ansässigen Streaming-Plattform, aber ausdrücklich kein kostenpflichtiges Abonnement. Der "Bild"-Zeitung zufolge zahlt DAZN für die Turnier-Rechte eine Milliarde US-Dollar (950 Millionen Euro), vergleichbar mit den Kosten für die Übertragung einer kompletten Bundesliga-Saison samt 2. Liga und Relegationsspielen.
Dass DAZN diese Summe alleine stemmen kann, ist fraglich, machte das Unternehmen in den letzten Jahren doch enorme Verluste, darunter mehr als eine Milliarde US-Dollar Betriebsverluste im Jahr 2022. Nun soll Saudi-Arabien, wie zuerst die britische "Times" bereits im Oktober berichtete, DAZN bei der Finanzierung des Kaufs der Rechte unterstützen. Eine DAZN-Sprecherin erklärte damals gegenüber der "Times", dass dies "sachlich falsch" sei.
Ding Liren ist amtierender Schach-Weltmeister und versucht derzeit seinen Titel gegen den Inder Dommaraju Gukesh zu verteidigen. Trotz großer psychischer Probleme, die ihn seit seinem Triumph in vergangenen Jahr quälen. Nach sechs Partien steht es 3:3. Auf einen vielversprechenden Auftakt folgt für viele Experten die große Ernüchterung. Es hagelt massive Kritik von enttäuschten Großmeistern. Sie beklagen das schwache Niveau der Auseinandersetzung. Das Schach-Genie Magnus Carlsen schiebt Frust beim Zuschauen, Hikaru Nakamura ist von der Passivität des Weltmeisters gar "geschockt". Sind die Vorwürfe an dieses Duell gerechtfertigt? Ist dieses Turnier bislang eine einzige große Enttäuschung? Der internationale Meister und bekannte Schach-Youtuber Georgios Souleidis analysiert die bisherige WM bei ntv.de.