
Davos ist wieder wichtig
n-tv
Die Kriege in der Ukraine und Nahost, Sorgen um die Zukunft Taiwans, die drohende Rückkehr Donald Trumps: Die Agenda des Weltwirtschaftsforums in Davos ist politisch wie lange nicht. Selten kamen so viele Top-Politiker in die Schweizer Berge. Dabei sein ist aber so teuer wie nie.
Davos als Auslaufmodell? Von wegen! Die Kritiker, die dem kostspieligen und Jahr für Jahr aufwendig zelebrierten WEF-Jahrestreffen in den Schweizer Bergen das Abdriften in die Bedeutungslosigkeit bescheinigten, werden eines Besseren belehrt. Das liegt auch daran, dass sich Themen wie Klima und Gender in der Agenda des Treffens deutlich seltener finden. Stattdessen bestimmen die Kriege in der Ukraine und Nahost, die Entwicklung in Taiwan, die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA, mögliche Demokratie-Risiken durch Künstliche Intelligenz und Lieferketten-Probleme die Diskussionsrunden. Und die sind prominent besetzt wie lange nicht. Viele der relevanten Akteure kommen nach Davos, was die Bedeutung der Veranstaltung unter dem Motto "Vertrauen wieder aufbauen" stärkt. Davos ist wieder in aller Munde - und floriert.
Ab diesem Montag reisen nicht nur mehr Top-Entscheider aus Wirtschaft und Politik in den Graubündner Bergort als in den Vorjahren. Es kommen relevante Top-Shots: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, Israels Präsident Isaac Herzog, Chinas Ministerpräsident Li Qiang, US-Außenminister Antony Blinken. Dazu noch Spitzenpolitiker wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Argentiniens Präsident Javier Mileil und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kommt nicht. Dessen Rede im vergangenen Jahr zeigte eh wenig Wirkung. Aus Berlin reisen unter anderem Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner an.
Und ganz so, als wolle man noch einen draufsetzen, wurde in Davos noch am Sonntag - einen Tag vor der feierlichen Eröffnung des Treffens - eine "Friedensformel-Konferenz" zur Zukunft der Ukraine abgehalten. Bis zum späten Abend und mit ranghohen Beamten aus rund 70 Ländern. Sozusagen als Vorglühen, bevor Ukraine-Präsident Selenski in Davos spricht.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.