Das warnende Beispiel Joshua Kimmich
Frankfurter Rundschau
Ungeimpfter Bayern-Profi ist nicht der Erste, der Nachwirkungen einer Corona-Infektion zu spüren bekommt.
Der Fall Joshua Kimmich hat eine neue Wende bekommen. Der Bayern-Profi leidet an einer leichten Infiltration seiner Lunge und darf sich deshalb noch zehn Tage keiner großen Belastung aussetzen. Das bedeutet für den ungeimpften Nationalspieler, dass er auch die restlichen drei Spiele dieses Jahres nicht mitwirken kann. Der 26-Jährige hat dann seit seinem letzten Einsatz am 6. November gegen den SC Freiburg mindestens zehn (!) Spiele verpasst - sechsmal Bundesliga, zwei Mal Champions League und zwei WM-Qualifikationsspiele. Immerhin etwas 15 Prozent der Saison, sollten die Bayern in der Königsklasse weit kommen.
Eine Infiltration der Lunge heißt: In der Bildgebung dürften die Ärzt:innen Auffälligkeiten in dem lebenswichtigen Organ erkannt haben. Das ist für einen Profisportler mindestens Anlass, sich unbedingt zu schonen. Und für alle Menschen ein dringenden Hinweis, sich impfen zu lassen. Kimmich ist so unfreiwillig ein warnendes Beispiel dafür geworden, dass mit dieser Krankheit nicht zu spaßen ist. Auch nicht für vermeintlich abwehrstarke Menschen, in diesem Fall nicht fußballerisch zu interpretieren. Auch der ebenfalls ungeimpfte Eric Maxim Choupo-Moting fällt wegen einer Covid-19-Infektion weiter aus.
Von Kimmich selbst waren keine Töne von Einsicht zu vernehmen, dass er sich besser geimpft hätte. Stattdessen vermeldete er auf seinem Instagram-Account lediglich, er „brenne darauf, wieder richtig loszulegen“. Er müsse sich „noch ein bisschen gedulden“.und schaue sich die restlichen Partien des Kalenderjahres „von der Couch aus an“. Die Chance, Impfskeptiker:innen mit seinem Beispiel vor der Infektion zu warnen und zum Impfen zu animieren, hat er somit zunächst ausgelassen.