
Das Versagen des norwegischen Staates
Die Welt
Am Mittwoch starben in Kongsberg fünf Menschen bei einer Attacke. Anders als zunächst angenommen, handelt es sich wohl nicht um islamistischen Terror, sondern um die Tat eines psychisch Kranken. Das wirft Fragen zu den Sicherungssystemen des norwegischen Sozialstaates auf.
Kongsberg ist eine Stadt, die die meisten Menschen in Norwegen nur vom Durchfahren kennen. Wer von Oslo nach Bergen oder weiter an die Westküste will, fährt auf der E134, einer der wichtigsten Bundesstraßen, durch Kongsberg hindurch. In der Innenstadt führt eine Brücke über die Stromschnellen des Lågen, eines breiten Flusses aus dem die Kommune einen Teil ihres Stromes generiert.
Die alte Silbermine ist längst geschlossen. Einmal im Jahr kommen internationale Künstler anlässlich eines Jazzfestivals nach Kongsberg. Friedlich ist es hier, sagen die Bewohner, vielleicht ein bisschen langweilig, finden viele Jugendliche. Kleine Straßen mit holzvertäfelten weißen Häusern dominieren die Altstadt.