Das vergiftete Geschenk des Kylian Mbappé
n-tv
Kylian Mbappé bleibt noch ein Jahr bei Paris Saint-Germain und ist sehr glücklich. Was nach einer guten Nachricht für den Klub klingt, ist in Wahrheit ein vergiftetes Geschenk. Denn danach, das schiebt der französische Superstar nach, ist definitiv Schluss für ihn in Paris. Jetzt gibt es Ärger.
Die jüngere Geschichte des Fußballs kennt ein paar spektakuläre Fälle, in denen sich prominente Kicker durch Verweigerung aus ihren Verträgen ätzen und einen vorzeitigen Wechsel erzwingen. Ousmane Dembélé bestreikte einst bei Borussia Dortmund das Training, um deutlich zu machen: FC Barcelona oder gar nichts. Der BVB erfüllte dem Jungstar seinen Wunsch und kassierte dafür 105 Millionen Euro. Vor der abgelaufenen Saison verkündete Robert Lewandowski seinen vorzeitigen Abschied vom FC Bayern und als man nicht prompt mit einem "Vielen Dank und gute Reise" reagierte, verschärfte der Pole seinen Ton und bekam seinen Willen, natürlich.
Weltstar Cristiano Ronaldo musste im vergangenen Winter ein Interview geben, in dem er das stolze Manchester United zum Deppenklub degradierte, um endlich, endlich wechseln und fortan für Al-Nassr in der saudischen Liga spielen zu dürfen. Es geht immer um viel Geld, manchmal auch um Träume, die man vorgeblich in der Bettwäsche des aufnehmenden Klubs einst träumte. Und es geht um den kalkulierten Bruch mit dem Arbeitgeber, wenn Superstars neue Interessen haben.
Kylian Mbappé macht es nun ganz anders: Er will unbedingt bleiben, wo er ist und weiter für seinen Klub PSG spielen. Zumindest ist das die Erzählung, die der Weltstar über Medien und Social Media verbreitet. "Ich bin glücklich und ich werde in der nächsten Saison hier sein", sagte der französische Vize-Weltmeister nach seiner Auszeichnung zum besten Spieler der Ligue 1 in der vergangenen Woche. Das klang erstmal nach einer guten Nachricht für das weiter mit gewaltigen unerfüllten Sehnsüchten nach den großen Trophäen kämpfende PSG. Doch in dieser Woche wurde nun ein Brief des Mbappé-Lagers an die katarische Klubführung öffentlich, in dem der Stürmer offiziell macht, was nach eigenen Worten bereit seit vergangenem Juli mündlich verkündet war: Dass er eine einseitige Klausel zur Vertragsverlängerung um ein Jahr keinesfalls aktivieren werde.