Das unerwartete Diesel-Comeback nach dem Ausfall der Wasserstoff-Busflotte
Die Welt
Wiesbaden hatte Millionen in Wasserstoff-Busse investiert – und zieht jetzt die Reißleine: Künftig setzt man wieder stark auf Diesel-Fahrzeuge. Der Fall zeigt, was passieren kann, wenn sich Politiker von Lobbyisten bezirzen lassen und zu stark auf Fördergelder abzielen.
Blankgeputzt steht sie im Depot, die Brennstoffzellen-Busflotte von Wiesbaden. Wobei „stehen“ absolut wörtlich gemeint ist: Seit Monaten schon bewegen sich die zehn Wasserstoff-Gefährte keinen Meter vom Fleck. Dabei haben sie gerade mal ein Jahr Betrieb auf den Rädern, sind also noch so gut wie neu. Nur leider klappt es seit geraumer Zeit nicht mehr mit dem Betanken.
Im Herbst 2022 legte ein Defekt die eigens für 2,3 Millionen aus Steuermitteln gebaute Wasserstoff-Tankstelle auf dem Betriebsgelände lahm. Bis heute ist partout nirgends auf der Welt das nötige Ersatzteil zu bekommen. Also stehen bei der mit sechs Millionen Euro Anschaffungskosten höchst kostspieligen Flotte seit Monaten alle Räder still.