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"Das Stromnetz ist prädestiniert für Investoren"
n-tv
Der flächenmäßig größte Teil des deutschen Stromnetzes gehört den Niederländern. Die Bundesregierung signalisiert nun Kaufinteresse. Strommarkt-Experte Mirko Schlossarczyk vom Beratungsunternehmen Enervis erklärt im Interview mit ntv.de, was das für die Versorgungssicherheit und den Strompreis bedeutet.
ntv.de: Mitten in der Energiekrise will der Bund den Teil des deutschen Stromnetzes kaufen, der bisher Tennet, also dem niederländischen Staat gehört. Was halten Sie davon?
Mirko Schlossarczyk: Bei der Stromversorgung handelt es sich um kritische Infrastruktur, die durch die Entwicklung der letzten zwölf Monate natürlich noch einmal deutlich an Relevanz gewonnen hat. Der Staat versucht, sich bei dieser Infrastruktur zunehmend Mitspracherechte und Einfluss zu sichern. Das betrifft nicht nur die Energiewirtschaft, sondern zum Beispiel auch die Mobilfunknetze, wie das aktuelle Beispiel Huawei zeigt. Allerdings ist der Verkauf des deutschen Tennet-Netzes nicht primär durch den deutschen Staat getrieben, sondern durch Tennet. Das ist der niederländische Netzbetreiber, der selbst dem niederländischen Staat gehört. Der Anstoß zum Verkaufsprozess hat schon vor Jahren begonnen, weil Tennet nicht bereit ist, die nötigen massiven Investitionen ins deutsche Netz zu stecken.
Das heißt, der Verkauf an den deutschen Staat ergibt Sinn?