Das sind die Alben der Woche
Süddeutsche Zeitung
Nas macht Rap für Rapper, Devendra Banhart Ambient für Pandemie-Gestresste. Mark Forster bricht aus - zwei Minuten und zwölf Sekunden lang. Und die "Killers" flüstern Opioid-Geschichten.
Das Prädikat des "musician's musician", des Musikers also, der vor allem von anderen Musikern verehrt wird, ist oft zu etwa gleichen Teilen Adelung - und vergiftet. Adelung, weil völlig aufrichtiges Kollegenlob auch unter Künstlern (verschärfte Variante: Rappern) ungefähr so verbreitet ist wie Frauen in Dax-Vorständen. Vergiftet, weil das Ganze implizit doch sehr oft auch sagt: Ganz außergewöhnliche Kunst - meine verkauft sich aber besser. Auf den "rapper's rapper" Nas traf der vergiftete Teil freilich lang nicht zu. Von ihm sind schließlich die auch kommerziell extrem erfolgreichen und brillanten Hip-Hop-Standardwerke "Illmatic" und "It Was Written". Allerdings bekam er für sein jüngstes Album "King's Disease" zwar seinen ersten Grammy, aber eben nicht mal mehr eine Goldene Schallplatte. Womöglich ist also auch er ein wenig beim Gift angekommen. Und womöglich ist ihm das - Geld verdient er schon länger vor allem als Unternehmer - herzlich egal.More Related News