Das sagt Kanzler Scholz in der Ukraine
ZDF
Russland drohen Sanktionen, die Ukraine fordert Waffenlieferungen. Kanzler Scholz trifft auf Präsident Selenskyj in Kiew.
Inmitten wachsender Spannungen im Ukraine-Konflikt hat der russische Außenminister Sergej Lawrow Hoffnungen auf eine Einigung mit dem Westen geäußert. In einem offensichtlich genau orchestrierten Treffen mit Präsident Wladimir Putin sagte Lawrow am Montag zu den Erfolgsaussichten der Verhandlungen mit dem Westen:
Er spreche sich dafür aus, die Gespräche fortzusetzen und zu verstärken.
In dem vom Fernsehen übertragenen Treffen fragte Putin seinen Außenamtschef: "Gibt es eine Chance, mit unseren Partnern eine Einigung in wichtigen Punkten zu erlangen oder ist dies ein Versuch, uns in einen endlosen Verhandlungsprozess zu ziehen?"
Daraufhin sagte Lawrow unter anderem: "Unsere Möglichkeiten sind bei weitem noch nicht erschöpft." Die Verhandlungen sollten zwar "nicht unendlich fortgesetzt werden, aber ich schlage vor, sie fortzusetzen und zu verstärken", betonte der russische Außenminister.
Am Dienstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Treffen mit Putin in Moskau erwartet. Der britische Regierungschef Boris Johnson rief am Montag von London aus Putin auf, "vom Rande des Abgrunds" zurückzutreten. Das Zusammenziehen von 130.000 russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine habe eine "sehr gefährliche, schwierige Situation" geschaffen, sagte Johnson im Fernsehen. Es gebe klare Anzeichen, dass sie "zumindest etwas vorbereiten, was innerhalb der nächsten 48 Stunden passieren kann".
Vor der Reise von Olaf Scholz (SPD) heute in die Ukraine hat der Botschafter des Landes in Deutschland, Andrij Melnyk, die Forderung seiner Regierung nach schweren Waffen aus Deutschland bekräftigt. Die Ukraine brauche 12.000 Panzerabwehrraketen sowie tausend Luftabwehrraketen, um sich gegen einen russischen Angriff verteidigen zu können, sagte Melnyk dem Sender Bild TV am Sonntagabend.
Bundeskanzler Olaf Scholz twittert, er sei unterwegs in die Ukraine und wolle "der Ukraine unsere fortdauernde Solidarität und Unterstützung ausdrücken".