Das Problem der Wissenschafts-Aktivistin
Die Welt
Mai Thi Nguyen-Kim warb auf Youtube früh für harte Lockdowns, warnte vor Lockerungen – und legte in der Pandemie eine beispiellose Karriere hin, die sie bis ins ZDF und eine Regierungserklärung der Kanzlerin brachte. Doch die Journalistin und Wissenschafts-Aktivistin hat ein Problem.
Mai Thi Nguyen-Kim konnte in den vergangenen Monaten mehr Erfolge feiern als andere Menschen im Laufe eines ganzen Lebens. Sie sitzt im Senat der Max-Planck-Gesellschaft, sie wurde mit der Leibniz-Medaille geehrt. Sie holte sich den Grimme-, den Nannen- und den Deutschen Fernsehpreis – um nur einige Auszeichnungen zu nennen. Sie landete mit ihrem Sachbuch „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste. Und sie erhielt das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Frank-Walter Steinmeier. So entstand ein Nimbus wissenschaftlicher Weitsicht, von dem die „Corona-Erklärerin“ bis heute zehrt. Und den sie selbst aktiv kultiviert, etwa, wenn sie im Interview mit der Münchner „Abendzeitung“ verkündet: „Ich möchte ein Superspreader für wissenschaftliche Aufklärung sein.“More Related News