Das Phänomen Alica Schmidt
Die Welt
Bei den Europameisterschaften schied Alica Schmidt über 400 m als Letzte im Halbfinale aus. Bei Olympia war die Deutsche nur Ersatz. Dennoch verdient sie mehr als ihre deutlich schnelleren Konkurrentinnen. Eine Magazin-Überschrift veränderte alles.
Schön und bekannt, nur nicht die Allerschnellste: Alica Schmidt, das Glamour Girl der Leichtathletik-Welt. Mit 3,2 Millionen Followern ist die 23-Jährige auf Instagram Spitze. Ihren Vorlauf über die 400 Meter bei der EM in München sahen am Montagabend drei Millionen TV-Zuschauer. Im Halbfinale schied die gebürtige Wormserin am Mittwoch mit 53,12 Sekunden als Letzte aus.
Dennoch war Schmidt bei den internationalen TV-Sendern die begehrteste Athletin, und von Unzufriedenheit gab es bei ihr keine Spur: „Ich bin so happy, dass ich im Halbfinale stand.“ Die letzte internationale Medaille liegt auch schon etwas zurück. 2019 holte sie bei der U23-EM mit der Staffel Bronze. Bei ihrem ersten WM-Auftritt vor vier Wochen in Eugene (USA) war sie mit der Mixed- und Frauen-Staffel jeweils im Vorlauf ausgeschieden. Ihren Einzelstart hatte die Dritte der Deutschen Meisterschaft freiwillig abgesagt.