Das Opfer war ein Täter
Süddeutsche Zeitung
Es sah nach einem Hassverbrechen aus: Der schwule und schwarze US-Schauspieler Jussie Smollet wurde überfallen und beleidigt. Nun hat ein Gericht geurteilt, dass er die Attacke inszeniert hat - wohl, um sich berufliche Vorteile zu verschaffen.
Jussie Smollett hat diesen schrecklichen Überfall, dem er zum Opfer gefallen war, dieses vermeintlich rassistisch und sexistisch motivierte Verbrechen nur erfunden; und er hat Polizei und Öffentlichkeit in die Irre geführt. Die zwölf Geschworenen sahen es beim Prozess in Chicago als erwiesen an, dass der 39 Jahre alte US-Schauspieler diesen Überfall selbst orchestriert hatte, um sich in der aufgeheizten Stimmung in den Vereinigten Staaten in der Trump-Ära als Opfer zu inszenieren sowie Mitgefühl und Furor der Leute für seine Vermarktung als Schauspieler, Regisseur und Produzent zu nutzen. Sie sprachen ihn schuldig in fünf der sechs Anklagepunkte.