Das mysteriöse Jahr 1977
Die Welt
1977 war das Jahr, in dem die Weichen unserer Gegenwart gestellt wurden. Weil mit dem Psycho-Boom und Selbstfindungskult von damals der Fluch der Identitätspolitik begann. Und zwar von links wie von rechts, wie ein Schweizer Historiker jetzt zeigt.
Die Zeitreise beginnt in einer denkbar ungemütlichen Jahreszeit, dem Deutschen Herbst. Der Schock über den RAF-Terror führte bei vielen einst kämpferischen Linken dazu, den Glauben an die „Machbarkeit der Geschichte“ aufzugeben. Auf zerplatzte revolutionäre Hoffnungen folgte die Zersplitterung in Kleingruppen oder der Rückzug ins Private. Das Gedankengebäude von Haupt- und Nebenwiderspruch wurde vom Kopf auf die Füße gestellt. In den USA erfand das Combahee River Collective, eine Gruppe von schwarzen Feministinnen, das Wort „identity politics“.More Related News