Das macht zu viel Zeit vor der Glotze wirklich mit unseren Kids
RTL
Studien zeigen: Während der Corona-Pandemie hat sich der Medienkonsum vervielfacht und ein Zusammenhang mit Verhaltensstörungen wird nicht ausgeschlossen.
Immer mehr Kinder werden zu Medien-Junkies! Das Ergebnis mehrerer Studien: Allein während der Pandemie soll der tägliche Konsum von Clips und Videos um 45 Prozent zugenommen haben – und das teils mit Folgen.
Ein kanadisches Forscherteam unter der Leitung von Dr. Sheri Madigan, klinische Psychologin und Direktorin des Labors für Kinderentwicklung an der Universität von Calgary, Kanada, hat 87 ältere Studien aufgearbeitet, die sich mit dem Zusammenhang von Bildschirmzeiten und möglichen Verhaltensstörungen bei Jugendlichen befasst haben.
Das Ergebnis: Bei Kindern mit langen Bildschirmzeiten sei das Risiko von Verhaltensstörungen größer als bei denen, die nicht so viel Zeit vor Bildschirmen verbringen. Diese Verhaltensstörungen können laut "Daily Mail" von Angststörungen und Depressionen bis hin zu Unachtsamkeit und Aggressivität reichen.
Zwar zeige die Studie laut Kritikern nur, dass bei rund einem Prozent der Jugendlichen psychosoziale Probleme aufgrund von unterschiedlichen Bildschirmzeiten auftreten können, Studienvertreter betonen aber: "Obwohl die in dieser Studie gefundenen Effektgrößen gering waren, sind die Folgen der Bildschirmzeit auf Bevölkerungsebene gesehen wahrscheinlich bedeutsam." Die Forscher weisen aber auch darauf hin, dass es nicht rein auf die Bildschirmzeit ankomme. Denn: Auch die Inhalte, die konsumiert werden, können laut Experten einen Einfluss auf das Verhalten von Kindern haben.
Lese-Tipp: Wie viel Bildschirmzeit in welchem Alter in Ordnung ist
Eine gemeinsame Studie der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die am 9. März veröffentlicht wurde, hat erschreckende Zahlen zu Tage gebracht. Eine bundesweite Befragung von 1.200 Kindern und Jugendlichen zeigt: Die Zahl der sogenannten Intensiv-Nutzer hat während der Pandemie um 180 Prozent zugenommen, wie DAK-Vorstandschef Andreas Storm in einer Mitteilung der Krankenkasse erklärt.
Untersucht wurde das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Streaming-Dienste, Gaming und Social Media. Das Ergebnis: 59 Prozent der Befragten sind täglich auf Social Media unterwegs, während 45 Prozent täglich Streaming-Plattformen nutzen und 39 Prozent täglich dem Gaming nachgehen. Auffällig: Allein während der Pandemie soll der tägliche Konsum von Clips und Videos um 45 Prozent zugenommen haben.
Die Ergebnisse sind laut DAK alarmierend. Der Vorstandschef sagt: "Wir müssen den Trend weiter beobachten, damit neben Online-Spielen und Social Media der Reiz der kurzen Filme das Risiko einer Mediensucht nicht weiter erhöht." (vho)