
Das komplizierte Erbe der Sowjetunion
DW
Litauen wurde zuerst unabhängig, Kasachstan war die letzte Republik. Dem Zerfall des Sowjetimperiums 1991 ist nun eine reichlich bebilderte Ausstellung gewidmet. Eine Zeitreise mit vielen Höhen und Tiefen.
Das 70-jährige Jubiläum konnte die 1922 gegründete Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) nicht mehr zelebrieren. Zu stark war der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit – im Baltikum, im Kaukasus, in Zentralasien. Zwischen März 1990 und Dezember 1991 entstanden 15 Staaten neu oder kehrten zu ihren Wurzeln zurück. Noch früher, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer. Ein knappes Jahr später feierte das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Ost und West geteilte Deutschland dank der friedlichen Revolution in der DDR seine Wiedervereinigung.
Die Freiheitsbewegung in der Mitte und im Südosten Europas ließ das sowjetische Einflussgebiet und Teile des eigenen Imperiums von der politischen Landkarte verschwinden. Auslöser dieser Zeitenwende war der Reform-Kommunist Michail Gorbatschow, der seit 1985 als Kreml-Chef in Moskau mit Glasnost (Transparenz) und Perestroika (Umstrukturierung) einen neuen Kurs einschlug. Einen Kurs, an dessen Ende die Sowjetunion Geschichte ist. Aber auch 30 Jahre später sind die Spuren des Zerfalls dieser damals neben den USA zweiten Supermacht sichtbar und spürbar.