Das ist, was man Sekundenglück nennt
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Der 1. FC Köln muss mächtig um den Klassenerhalt zittern: Nach der 0:1-Pleite im Hinspiel der Bundesliga-Relegation gegen Holstein Kiel braucht die Mannschaft im Rückspiel eine Top-Leistung, um den GAU zu verhindern - oder das Platinhändchen des Kieler Trainers.
Herbert Grönemeyer und Fußball, das ist selbstverständlich eine stabile Verbindung. "Bochum", das ist eh klar, ist ein Song, den sich der Sport (präziser: der VfL) gekapert hat. Das Lied, das eigentlich "seine" Stadt im Ruhrgebiet besingt, hat diese eine krachende Doppelpass-Zeile, die es zu einer der bekanntesten Hymnen macht. Auch der Song "Männer", über Großmut und Weinerlichkeit, hat durchaus Parallelen zu manch einer Situation auf dem Rasen. Und seit diesem Mittwochabend muss unbedingt auch "Sekundenglück" mit in die Liste von Herberts Fußball-Hymnen aufgenommen werden. Nicht gleich für das Stadion-Gebrüll. Sondern für das Platinhändchen, so nannten es die TV-Kollegen von DAZN, von Holstein Kiels Trainer Ole Werner. Der hatte sich im Relegationshinspiel beim Erstligisten 1. FC Köln dafür entschieden, in der 59. Minute Simon Lorenz für Aleksandar Ignjovski zu bringen. Ignjovski, der zuvor wochenlang nicht spielen konnte, war nicht nur platt. Er war auch Gelb-Rot gefährdet. Bereits kurz vor der Pause hatte er Glück, dass es für seinen Tritt gegen Ondrej Duda nicht direkt vom Platz geflogen war. Nun, kam also Lorenz, der in den vergangenen Wochen der zweite Innenverteidiger neben Hauke Wahl war. Wie die TV-Bilder zeigen trabte er nach seiner Einwechslung gemütlich in den Kölner Strafraum. Dort hinein sollte Sekunden später eine Kieler Ecke segeln. Das tat sie. Zunächst auf den Kopf des Südkoreaners Jae-sung Lee und dann auf den Kopf von Lorenz. Tor. Sekundenglück. Klare Sache: "Das ist, was man Sekundenglück nennt." Original zitiert nach Grönemeyer.More Related News