"Das ist eine historische Niederlage der Linken"
n-tv
Die Entscheidung der Linksfraktion, sich zum 6. Dezember aufzulösen, ist für den langjährigen Fraktionsmanager Jan Korte ein Grund zur Trauer. Aber: "Zumindest haben wir jetzt einen latenten Dauerkonflikt geklärt." Für die Linke müsse nun alles anders werden. "Animositäten und Feindschaften gibt es in jeder Partei und in allen Fraktionen. Der Unterschied bei uns ist die persönliche Unerbittlichkeit und diese seltsame Untergangssehnsucht", sagt er im Interview mit ntv.de.
ntv.de: Sie waren bis vor Kurzem Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion. Sind Sie froh, dass Sie die Auflösung der Fraktion nicht managen müssen?
Jan Korte: Froh ist da nun wirklich die ganz falsche Kategorie, denn zunächst einmal ist das heute ein sehr trauriger Tag. Erstens politisch: Wir haben eine irre Rechtsentwicklung in diesem Land, und ausgerechnet die einzige linke Oppositionsfraktion muss ihre Liquidation beschließen. Und zweitens ist es auch persönlich für mich ein trauriger Tag, weil diese Fraktion, der ich seit fast 18 Jahren angehöre, ein großes Stück meines Lebens gewesen ist.
Mal abgesehen davon, dass die Linke ihren Fraktionsstatus verliert: Was wird anders sein für die Linke im Bundestag, wenn Sahra Wagenknecht und ihre Anhänger nicht mehr dabei sind?