Das ist der neue Al-Kaida-Chef
n-tv
Sein Temperament ist berüchtigt: Der Ägypter Said al-Adl, früher Oberstleutnant der ägyptischen Spezialkräfte, soll der neue Chef des Terrornetzwerkes Al-Kaida sein. "Er ist eine sehr mutige, professionelle und kaltblütige Persönlichkeit", urteilt ein Sicherheitsexperte.
Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri im vergangenen Sommer hat nach Erkenntnissen der USA der im Iran lebende Ägypter Said al-Adl die Führung des Terrornetzwerkes übernommen. "Unsere Auswertung ergibt dasselbe wie die der UNO: nämlich dass der neue De-facto-Chef von Al-Kaida, Said al-Adl, im Iran ist", erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit Blick auf einen UN-Bericht.
Darin hieß es, die vorherrschende Auffassung der UN-Mitgliedstaaten sei, dass Al-Adl mittlerweile Al-Kaida führe. Er sei demnach aber aus zwei Gründen nicht offiziell zum "Emir" des islamistischen Terrornetzwerkes ausgerufen worden: Zum einen sei die Angelegenheit delikat, weil die in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban nicht eingestehen wollten, dass Al-Kaida-Chef Al-Sawahiri vergangenes Jahr von den USA in einem Haus in Kabul getötet worden sei.
Zum anderen lebe Al-Adl im Iran und damit in einem mehrheitlich schiitischen Land, wohingegen Al-Kaida eine sunnitische Gruppe ist. Weiter hieß es in dem UN-Bericht, Al-Adls Aufenthalt im Iran werfe Fragen auf hinsichtlich der "Ambitionen von Al-Kaida bei der Behauptung seiner Führung einer weltweiten Bewegung angesichts der Herausforderungen durch den IS", also die rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. Laut dem US-Außenministerium lebt er derzeit im Südosten des Irans und steht unter dem Schutz der Revolutionsgarden.