
Das große Qualmen
Frankfurter Rundschau
Hunderte Feuerwalzen fressen sich durch Russland. Ihr Rauch ist zum Verstärker der globalen Erwärmung geworden.
Der Rauch sei überall. „Über dem Feuer, im Lager, in der Stadt“, erzählt eine Freiwillige aus Moskau, die sich an den Löscharbeiten in der Republik Jakutien beteiligte. „Das hat mir am meisten Angst gemacht, dass man nirgendwo atmen kann.“ Am Wochenende vertrieben heftige Regenfälle zumindest die Brandsmogwolke über der Hauptstadt Jakutsk, in der 280 000 Menschen leben. Und nach Angaben des russischen Staatsfernsehens gelang es, von Sonntag bis Montag fast fünfzig Waldbrände in Russlands flächengrößter Region zu löschen. Aber bei anhaltender Hitze gewännen die Flammen neue Kraft, der kohlendioxidhaltige Nebel hänge noch immer über 30 jakutischen Städten und Siedlungen und sei auch nach Jakutsk zurückgekehrt. Schon seit Wochen fressen sich Hunderte zum Teil kilometerbreite Feuerwalzen durch die Taiga. Schon vergangene Woche erreichte eine gewaltige Rauchfahne Alaska. Auch im russischen Fernen Osten und in Sibirien wüten Waldbrände, ebenso in Karelien und im Leningrader Gebiet. Dort sind wie in Jakutien auch Torfgebiete betroffen, es gibt unterirdische Schwelbrände, die nur mit sehr großem Aufwand gelöscht werden können. Und deren Rauch besonders für Leute mit Herz- und Lungenkrankheiten lebensgefährlich ist.More Related News