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Das Gegenteil einer „modernen Mitglieder-Volkspartei“
Die Welt
Für die CDU in Baden-Württemberg könnte es kaum schlechter laufen. Nicht nur der Landeschef ist im eigenen Lager umstritten. Der Eklat um einen Christdemokraten, der eine Reporterin anging, wirft ein Schlaglicht auf Missstände in der Partei. Ein heikles Gutachten soll nicht publik werden.
Thomas Strobl hat ein brutales Wochenende hinter sich, genauso wie die baden-württembergische CDU. Da war die auf offener Bühne gerittene Attacke samt Rücktrittsforderung gegen den CDU-Landeschef und Bundesvize fast noch das kleinste Übel. Der bei einem Kreisparteitag eingebrachte Antrag, Strobl möge „zum Wohle der Partei“ doch bitte endlich seinen Führungsanspruch aufgeben, konnte wenigstens noch elegant abgebügelt werden.
Als Höhepunkt aller Katastrophen sollte sich an diesem Wochenende der Auftritt des Mannheimer Stadtrats Thomas Hornung erweisen. In nur wenigen Sekunden gelang es dem, bundesweit Aufsehen zu erregen. „So etwas“ kenne man sonst nur von der AfD, hieß es, nachdem Hornung eine SWR-Reporterin während eines Kreisparteitags in Mannheim bei einer Live-Übertragung derart gestört hatte, dass sie ihre Schalte abbrechen musste. Der 46-Jährige, der 21 Jahre lang den Grünen angehört hatte, hat nach Ansicht empörter Partei-Mitglieder, schon vor dem Zusammenstoß mit dem SWR viel Schaden für die CDU angerichtet.